Kontakt:
Prof. Dr. Matthias Nückles
Abteilung Empirische Unterrichts- und Schulforschung
matthias.nueckles|at|ezw.uni-freiburg.de
matthias.nueckles|at|ezw.uni-freiburg.de
Die Fähigkeit zu selbstreguliertem Lernen gilt in Schule, Studium und Erwachsenenbildung als Schlüsselkompetenz. Das Lerntagebuch ist eine aussichtsreiche Methode, um selbstreguliertes Lernen durch Schreiben zu ermöglichen. Bei unserer Konzeption des Lerntagebuchs handelt es sich um eine freie Form des Schreibens, durch die eine Reflektion der Lerninhalte und des eigenen Lernprozesses erreicht werden soll. Damit diese Reflektion produktiv wird, erhalten die Lernenden Leitfragen, die sie anregen, Lernstrategien beim Schreiben einzusetzen, wie etwa das Entwickeln eigener Beispiele zu Veranschaulichung abstrakter Begriffe oder das Erkennen und eigenständige Schließen von Verständnislücken. In 16 experimentellen und 4 korrelativen Studien haben wir untersucht, wie das Lerntagebuchschreiben optimal didaktisch angeleitet werden sollte, welche Lernprozesse angeregt werden und welche Effekte auf den Lernerfolg resultieren. Derzeit untersuchen wir, inwiefern das Lerntagebuchschreiben auch in der Ausbildung angehender Lehrkräfte produktiv eingesetzt werden kann, um etwa bei der Planung von Unterricht die Konstruktion didaktischer Argumente und Prozesse der Wissensintegration zu unterstützen.
Kontakt: Prof. Dr. Matthias Nückles, Dr. Ai Miyamoto, Florian Luft
Kooperation: Prof. Dr. Alexander Renkl und Dr. Inga Glogger-Frey (Institut für Psychologie, Universität Freiburg), Prof. Dr. Julian Roelle (Universität Bochum)
Finanzierung: Eigenmittel, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Promotionskollegs CURIOUS (Curriculum, Instruktion und Lernprozess) als Teil des Freiburger Projekts in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (Sprecher: Prof. Matthias Nückles und Prof. Timo Leuders) sowie Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) NU 129/2-1.
Wie stehen Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft zueinander in Beziehung? Und wie kommen sie beim Unterrichten zur Anwendung? Das Erkennen der Zusammenhänge von Wissensbeständen aus diesen drei Bereichen fällt vielen Lehramtsstudierenden schwer. Da das Lehramtsstudium an vielen Standorten in Deutschland noch durch wenig aufeinander abgestimmte Studienstrukturen gekennzeichnet ist, sind Fähigkeiten in der selbstgesteuerten Kohärenzkonstruktion, d.h. der eigenständigen Verknüpfung verschiedener Lerninhalte, jedoch zentral. Zur Förderung dieser Fähigkeiten wird am Standort Freiburg ein E-Portfolio konzipiert, das die Lehramtsstudierenden über die gesamte Bachelorphase begleitet. Wir entwickeln Lernaufgaben zur Förderung der horizontalen Kohärenz, d.h. zur Vernetzung von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft. Die kontinuierliche Bearbeitung dieser Aufgaben im E-Portfolio soll bei den Studierenden zum einen Prozesse der Wissensvernetzung anregen und sie so beim Aufbau kohärenter Wissensstrukturen unterstützen. Zum anderen soll die Entwicklung einer professionsorientierten Perspektive, d.h. die Verknüpfung der Studieninhalte mit den späteren beruflichen Tätigkeiten, begünstigt werden. Daher stehen bei der Aufgabengestaltung sogenannte Core Practices, zentrale Tätigkeiten einer Lehrkraft wie Erklärungen geben oder Lernziele formulieren, im Fokus. Durch die Bearbeitung der Portfolioaufgaben soll für die Studierenden erfahrbar werden, welche Relevanz die Core Practices auch für den eigenen Lernprozess haben. Darüber hinaus soll die individuelle Auseinandersetzung mit dem Lehrkraftberuf optimiert werden, sodass die Bachelorstudierenden reflektierte Übergangsentscheidungen bezüglich des Master of Education treffen können.
Kontakt: Julia Münch, Prof. Dr. Matthias Nückles
Kooperation: Verbundprojekt mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg in der School of Education FACE
Finanzierung: Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Fonds „Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ in der „Förderlinie 4: Eignung und Auswahl“
Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Unterschiede im Lernen zwischen Studierenden aus einem nicht akademischen Elternhaus und Studierenden aus einem akademischen Elternhaus zu untersuchen. Zudem sollen Faktoren identifiziert werden, die dazu beitragen, das Fremdheitserleben von Erstakademiker*innen zu reduzieren, um ihnen zu ermöglichen, ihr volles Bildungspotential im Studium auszuschöpfen. Darauf aufbauend möchten wir Empfehlungen erarbeiten, wie Erstakademiker*innen während ihres Studiums und in ihrem Lernprozess gezielt unterstützt werden können.
Kontakt: Dr. Johannes Vollmer
Finanzierung: Eigenmittel und Sachbeihilfe der Wissenschaftlichen Gesellschaft Freiburg
Nückles, M., Roelle, J., Glogger-Frey, I., Waldeyer, J., & Renkl, A. (2020). The self-regulation-view in writing-to-learn: Using journal writing to optimize cognitive load in self-regulated learning. Educational Psychology Review. https://doi.org/10.1007/s10648-020-09541-1
Roelle, J., & Nückles, M. (2019). Generative learning versus retrieval practice in learning from text: The cohesion and elaboration of the text matters. Journal of Educational Psychology, 111, 1341–1361. https://doi.org/10.1037/edu0000345
Wäschle, K., Gebhardt, A., Oberbusch E. M., & Nückles, N. (2015). Journal writing in science: Effects on comprehension, interest, and critical reflection. Journal of Writing Research, 7, 41–64. https://doi.org/10.17239/jowr-2015.07.01.03
Graichen, M., Wegner, E., & Nückles, M. (2019). Wie können Lehramtsstudierende beim Lernen durch Schreiben von Lernprotokollen unterstützt werden, dass die Kohärenz und Anwendbarkeit des erworbenen Professionswissens verbessert wird? Unterrichtswissenschaft, 47, 7–28. https://doi.org/10.1007/s42010-019-00042-x